SO ALT WIE DER KU-DAMM
Was wäre Berlins Prachtboulevard ohne die Menschen,
die ihn geprägt haben. Über viele Generationen hinweg
wurde in den Hausern an der Strasse gewohnt, gelebt,
gefeiert und vor allem gearbeitet. Leider können Wände
uns nur ahnen lassen, was hinter ihnen geschehen ist.
Viele Namen und Familien sind im Strom der Geschichte
vergessen. Manche aber sind durch Literatur bzw. durch
ihr Wirken überliefert.

BERÜHMTE BEWOHNER DES HAUSES 136
Die Haus Kurfürstendamm Nr. 136 ist beinahe so alt,
wie der Boulevard selbst und seine Eingänge haben
viele Namen und Persönlichkeiten täglich begrüßt. Der
legendäre Brandenburger Getreidehändler und Guts-
besitzer Otto Gabcke bewohnte im Haus 136 eine Etage
als Berliner Stadtdomizil vor dem ersten Weltkrieg.
Der Redakteur, Buchautor und Jurist Dr. Ernst Regens-
burger war hier ansässig, wie auch die jüdische Damen-
& Kinderkonfektionistenfamilie Leopold Gadel, welche
zu Beginn der dreißiger Jahre von hier in die USA
emigierte.

HILLA VON REBAY (KÜNSTLERIN & MALERIN /
SPÄTERE GRÜDUNGSDIREKTORIN DER SALOMON
R. GUGGENHEIM FOUNDATION IN NEW YORK:

Ihr vollständiger Name ist Hildegard Augusta Elisabeth
Baronin Rebay von Ehrenwiesen. In den Zwanziger Jahren
befand sich Ihr Atelier im Haus Ku-Damm 136. Namhafte
Künstler der Moderne waren hier zu Gast. Auch Wassily
Kandinsky soll sie hier besucht haben.
Im Jahr 1927 verliess sie Berlin und ging nach New York.
Dort lernte sie Salomon S. Guggenheim kennen, welcher
ihren Aufbau einer Sammlung für Gegenstandslose Kunst
unterstützte. Diese Sammlung war der Grundstock für das
spätere Guggenheim NYC. Hilla von Rebay starb am 27.
September 1967 in Westport, Connecticut / USA
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MARTHA EGGERTH (UNGARISCHE OPERETTEN-
SÄNGERIN, SCHAUSPIELERIN UND EHEFRAU
DES POLNISCHEN TENORS JAN KIEPURA):

Nach Engagements in Hamburg und Wien kam sie im
Jahr 1930 nach Berlin. Während Dreharbeiten lernte sie
Ihren späteren Ehemann in der Hauptstadt kennen. Sie
lebte im Haus 136 bis in das Jahr 1935. Infolge des
Rassenwahns der NS-Herrschaft (ihre Mutter war Jüdin),
emigirierte das Paar nach Wien. Sie heirateten dort. Nach
dem “Anschluss” Österreichs emigierte das Paar über
Frankreich in die Vereinigten Staaten. Martha Eggerth lebt
New York und beging im April 2012 ihren 100. Geburtstag.
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PAUL KRAINER, DIPL. ING, & PROFESSOR AN
DER TECHNISCHEN HOCHSCHLE BERLIN:

Paul Krainer, geb. 1869 studierte an den technischen
Hochschulen in Wien und Darmstadt. Er galt als Experte
für Dampfturbinen und Schiffbau. 1906 wurde er an
die Technische Hochschule Berlin Charlottenburg berufen
und blieb fast 30 Jahre in Berlin. Viele Jahre wohnte er
im Haus mit der Nummer 136. Zahlreiche Fachbücher,
und wissenschaftliche Abhandlungen entstanden in
seinen Räumen in Halensee. Hier verstarb er auch im
Jahr 1935. In Würdigung seiner großen Verdienste wurde
ihm von der Berliner Hochschule den Titel eines
„Ehrensenators“ verliehen.
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JOACHIM SCHMETTAU
(BERLINER KÜNSTLER & BILDHAUER):

J. Schmettau hat im Jahr 1986 seine Spuren am Haus
Ku-damm 136 hinterlassen. Wer mit einem Blick “nach
oben” die Aussenfassade des Hauses betrachtet, der
wird figürliche Darstellungen in den Fensterbereichen
des Hauses entdecken. Obwohl stlistisch durchaus
brechend, fügen sich Diese ungemein harmonisch in die
Fassade ein. Schmettau ist Schöpfer zahlreicher Berliner
Symbole u.a. der “Wasserklops” an der Gedächtniskirche.
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Die hier vorgestellten Angaben basieren auf unseren Recherchen. Für ihre Richtigkeit übernehmen wir keine Gewähr.